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Im Münsterland beginnt im Oktober ein spannendes Kunstprojekt zur Gebietsreform der 1970er Jahre unter dem Titel „Schilderwechsel“. Dieses Projekt, initiiert vom Kulturbüro Münsterland in Kooperation mit verschiedenen Partnerinstitutionen, beleuchtet die Auswirkungen der Gebietsreform aus künstlerischer Perspektive und wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Volksbank Westmünsterland eG und die Werte-Stiftung-Münsterland gefördert.

Laura Säumenicht, Projektleiterin von „Schilderwechsel“, erläutert: „Die Gebietsreform hat sich tief in die Identität des Münsterlandes eingebrannt. Unser Ziel ist es, die Auswirkungen dieses Verwaltungsaktes durch die Linse der Kunst zu betrachten und die Themen, die seit 50 Jahren in den Archiven und Köpfen der Menschen schlummern, neu zu beleuchten.“

Fünf ausgewählte Kunstprojekte werden sich mit der Reform und ihren Auswirkungen auf die Region auseinandersetzen:

  1. Theaterworkshops mit Stefanie Bockermann
    Die Theaterpädagogin und Regisseurin Stefanie Bockermann untersucht in Workshops mit Jugendlichen die Konzepte von Heimat und Grenze. An drei Orten im Münsterland wird sie Szenen entwickeln, die die Grenzen des Heimatbegriffs hinterfragen. Die gesammelten Ideen werden in drei Minidramen umgesetzt, die gemeinsam mit den Jugendlichen inszeniert werden.

  2. „Mapping Stories – Karten, Gebiete und Geschichten“ von Nikola Dicke
    Nikola Dicke befragt Zeitzeugen aus dem Kreis Coesfeld zur Gebietsreform und kombiniert deren Erzählungen mit historischen Kreiskarten. Die Interviews und Kartenmaterialien fließen in Mixed-Media-Trickfilme ein, die durch die beteiligten Orte touren. Eine fünfteilige Filmprojektion wird das Ergebnis sein.

  3. „Die Einkreisung – Ein fiktionalisierter True-Crime-Podcast“
    Die Münsteraner Künstler Sarah Giese, Christoph Tiemann und Johannes Kraas entwickeln einen Podcast, der einen fiktiven Kriminalfall rund um Bocholt behandelt. Der Podcast und ein Live-Hörspiel basieren auf echten Geschichten aus dem Kreis Borken und spielen mit der Thematik der Gebietsreform.

  4. Essayfilm von David Loscher und Sina Ebell
    Der Medienkünstler David Loscher und die Regisseurin Sina Ebell erforschen, wie die Gebietsreform persönliche Biografien beeinflusst hat. Sie sammeln Materialien aus privaten und öffentlichen Archiven und montieren diese zu einem Essayfilm.

  5. „Aktion Bürgerwille neu“ von Chryssa Tsampazi
    Die Performancekünstlerin Chryssa Tsampazi untersucht das Volksbegehren gegen die Gebietsreform von 1974. Sie wird historische Aktionen und persönliche Momente als Reenactment im öffentlichen Raum inszenieren, um die damaligen Proteste neu zu beleuchten.

Der offizielle Auftakt von „Schilderwechsel“ findet am 10. Oktober 2024 im Kulturbahnhof Münster-Hiltrup statt. Dort werden die Künstler

 

und ihre Projekte vorgestellt, und der Startschuss für die Recherchen und Umsetzungen der Kunstprojekte gegeben. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2025 präsentiert.

Interessierte, die Geschichten oder Erinnerungen zur Gebietsreform beitragen möchten, können sich an Laura Säumenicht unter der Telefonnummer 02571 949367 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

Weitere Informationen zu den Kunstprojekten sind auf der Website www.muensterland.com/schilderwechsel verfügbar.

Das Projekt „Schilderwechsel“ wird als Teil des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ von der LWL-Kulturstiftung unterstützt. Der Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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