Ulm (Stadtkreis)(UL)

Baden-Württemberg

Der Eselsberg ist ein Stadtteil im Nordwesten von Ulm, der nach einer 620 Meter hohen Erhebung am Rand der Schwäbischen Alb benannt ist. Man unterscheidet zwischen den Bereichen „Alter Eselsberg“ und „Neuer Eselsberg“ (Neubaugebiet Eselsberg). Mit 19.075 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2023) ist er einer der bevölkerungsreichsten Stadtteile Ulms.

Etwa bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde an den südexponierten Hängen Wein angebaut. Der untere Teil, der zur Gemarkung Söflingen gehörte, hieß demzufolge „Söflinger Weinberge“. Noch heute weisen viele Straßennamen im Stadtteil auf die Bedeutung des Eselsbergs als Weinbaugebiet hin. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Zuge des Baus der Bundesfestung auch mehrere Forts auf dem Eselsberg errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau, und der Wohnungsmangel in Ulm führte zur raschen Bebauung des alten Eselsbergs in den 1950er Jahren. Die Baucharakteristik dieser Zeit ist vor allem am Einkaufszentrum am Stifterweg und den drei prägenden Hochhäusern am Eselsberg zu erkennen. Hinzu kamen 1956 die katholische St. Maria Suso-Kirche und 1957 die evangelische Lukaskirche.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts erzwang die Wohnungslage in Ulm ein intensives „Nachverdichten“ am alten Eselsberg. Seit den 1980er Jahren kam es dann am zuvor unbebauten westlichen Eselsberg, auch „Neuer Eselsberg“ genannt, ebenfalls zur Entstehung schnell wachsender Neubaugebiete.

Seit Mitte der 1960er Jahre ist der Obere Eselsberg Sitz der Universität Ulm sowie mehrerer Kliniken, wie z. B. das Bundeswehrkrankenhaus Ulm, eine große Reha-Klinik und die Universitätskliniken. Ab Mitte der 1980er Jahre wurden im Zuge der Gründung der „Wissenschaftsstadt“ weitere Universitätsbauten errichtet. Später kamen Forschungs- und Entwicklungszentren namhafter Unternehmen wie Daimler AG, Nokia und Siemens hinzu. Die einzelnen Ausbaustufen der „Wissenschaftsstadt“ werden mit dem englischen Begriff „Science Park“ und den Nummern I bis III bezeichnet.

Erreichbar ist der Eselsberg von Norden über den „Berliner Ring“ (Ausfahrt A 8, Ulm-West, B10, zweite Abfahrt Ulm-Lehr) oder von Süden über die B 10 aus Richtung Neu-Ulm kommend. Eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist vorhanden. So bedienen sowohl die Buslinien 5, 6 und 8 sowie N2 und N3 als auch die Ende Dezember 2018 eröffnete Straßenbahnlinie 2 zahlreiche Haltestellen.

Der Eselsberg ist ein bedeutender Stadtteil von Ulm mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Nutzungen. Seine Lage, seine Infrastruktur und seine Rolle als Wissenschaftsstadt machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Region.

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