In „Mini Minden“, einer fiktiven Stadt im Kinder- und Jugendkreativzentrum Anne Frank, haben zwei junge Mädchen, Hannah und Antonia, bei der Wahl am 6. August die Bürgermeisterinnen gewählt. Sie setzten sich gegen sechs weitere Kandidaten durch und führen ihre Pflichten bürgernah und pflichtbewusst aus. Am 12. August empfingen sie den Bürgermeister Michael Jäcke, der den Kindern Fragen zu seinem Alter, Wohnort und politischen Entscheidungen stellte.
Der Besuch des Bürgermeisters war Teil der städtischen Ferienspiele 2024, bei denen Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren in der fünften und sechsten Ferienwoche ihre eigene Stadt gestalten. Das Projekt, das seit 2016 läuft, bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre Lebenswelt selbst zu gestalten und Selbstwirksamkeit zu erleben. In „Mini Minden“ gibt es verschiedene Einrichtungen wie eine Bäckerei, einen Frisör, einen Schönheitssalon, eine Bank und ein Bauamt.
In diesem Jahr wurden zusätzlich ein Tierheim und eine Tierarztpraxis eingerichtet. Die Kinder bestimmen selbst, was in ihrer Stadt wichtig ist, und haben zum Beispiel einen Bau-Boom und einen Einbruch in der Bank und im Baumarkt simuliert. Die beiden Bürgermeisterinnen berichteten stolz, dass der Täter gefasst und eine Strafe verhängt wurde.
Die Stadt hat eine eigene Währung, die „Mini Mark“, und jeder kann sich den Beruf aussuchen, den das Jobcenter anbietet. Hannah und Antonia haben mit ihrem verdienten Geld allen eine Gratis-Untersuchung beim Arzt ermöglicht. Das Projekt ist nachhaltig ausgerichtet, indem zum Beispiel übriggebliebene Brötchen wiederverwendet und Holz für Häuser im nächsten Jahr erneut genutzt wird.
„Mini Minden“ ist ein partizipatives Projekt, bei dem Kinder die Grundlagen des demokratischen Zusammenlebens spielerisch erleben. Die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer unterstützen die Kinder bei der Gestaltung ihrer Stadt und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite.