Geographie und Lage
Der Landkreis Roth liegt im Südosten des bayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken und ist Teil der Metropolregion Nürnberg sowie der Planungsregion Nürnberg. Er erstreckt sich über 895,15 km² und grenzt an die Landkreise Fürth, Nürnberger Land, Ansbach, Neumarkt in der Oberpfalz, Weißenburg-Gunzenhausen und Eichstätt.
Das Landschaftsbild des Landkreises Roth ist vielfältig. Der Norden des Kreises wird vom Lorenzer Reichswald und der Seenlandschaft des Fränkischen Seenlands geprägt, während der Süden von der Fränkischen Alb dominiert wird. Der höchste Punkt des Landkreises liegt bei 612 Metern, südlich von Thalmässing.
Wichtige Gewässer im Kreis sind die Rednitz, die aus den Quellflüssen Fränkische Rezat und Schwäbische Rezat entsteht, sowie der Main-Donau-Kanal, der das östliche Kreisgebiet durchzieht. Weitere bedeutende künstliche Gewässer sind der Rothsee und der Brombachsee.
Geschichte
Der Landkreis Roth wurde am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform in Bayern gegründet, indem große Teile der ehemaligen Landkreise Schwabach und Hilpoltstein zusammengelegt wurden. Die Kreisstadt Roth verlor am 13. März 1973 den Zusatz „bei Nürnberg“ und der Landkreis erhielt am 1. Mai 1973 seinen heutigen Namen.
Historisch war das Gebiet stark landwirtschaftlich geprägt, mit vielen Mühlen und Handwerksbetrieben, die von den Flüssen und Handelsstraßen profitierten. Die Industrialisierung brachte die Leonischen Drahtwerke und andere bedeutende Unternehmen hervor.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis Roth profitiert von seiner günstigen Verkehrslage. Er wird von mehreren Bundesautobahnen und Bundesstraßen durchzogen und hat Anschluss an die Zugstrecke Nürnberg-München sowie den Main-Donau-Kanal. Der Otto-Lilienthal-Kaserne, der größte Bundeswehrstandort Bayerns, trägt ebenfalls zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Der Landkreis Roth zählt rund 29.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.
Neben der Industrie sind die Landwirtschaft und insbesondere der Anbau von Tabak und Hopfen wichtig. Die Stadt Spalt ist bekannt für ihr altes Hopfensiegel. Die Direktvermarktung regionaler Produkte nimmt zu, was auch zur Umwelt- und Naturschutz beiträgt.
Tourismus
Seit den 1990er Jahren hat sich der Landkreis Roth zu einem attraktiven Touristenziel entwickelt. Die Region um das Fränkische Seenland und die Seen wie Rothsee und Brombachsee zieht immer mehr Besucher an. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild mit Wäldern, Wiesen und Hügeln ist ideal für Wanderer und Radfahrer.
Die Region setzt auf sanften Tourismus und hat ihre mittelalterlichen und barocken Bauwerke erhalten. Die Via Historica, eine 130 km lange Rundtour, und andere touristische Projekte wie Museen und Naturlehrpfade fördern den Fremdenverkehr. 2006 wurden bereits 772.587 Übernachtungen verzeichnet.
Basisdaten
- Bundesland: Bayern
- Regierungsbezirk: Mittelfranken
- Verwaltungssitz: Roth
- Fläche: 895,15 km²
- Einwohner: 129.595 (Stand: 31. Dezember 2023)
- Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
- Kfz-Kennzeichen: RH, HIP
- Kreisschlüssel: 09 5 76
- Kreisgliederung: 16 Gemeinden
- Landrat: Ben Schwarz (SPD)
- Website: www.landratsamt-roth.de
Gemeinden
Zu den 16 Gemeinden im Landkreis Roth gehören unter anderem:
- Städte: Roth, Hilpoltstein, Wendelstein
- Märkte: Allersberg, Greding, Spalt
- Weitere Gemeinden: Georgensgmünd, Rednitzhembach, Thalmässing
Der Landkreis Roth kombiniert seine historische Tradition mit moderner Infrastruktur und touristischen Attraktionen, was ihn zu einem vielseitigen und lebenswerten Gebiet in Bayern macht.