München plant Einführung von verkehrsberuhigten "Nachbarschaftsvierteln" nach Vorbild der spanischen "Superblocks"
Der Mobilitätsausschuss des Münchner Stadtrats hat heute die Grundzüge für die Einführung von verkehrsberuhigten Quartieren, den sogenannten "Nachbarschaftsvierteln", beschlossen. Diese sollen nach dem Vorbild der "Superblocks" aus Barcelona entwickelt werden. Erste Testgebiete werden ab 2025 die Schwanthalerhöhe und der Gärtnerplatz sein.
Die spanischen "Superblocks" sind großflächig verkehrsberuhigte Viertel, die von Fußgängern und Radfahrern dominiert werden. München kann dieses Konzept jedoch nicht direkt übernehmen, weshalb die Stadtverwaltung eigene Ansätze entwickelt und in zwei unterschiedlichen städtebaulichen und verkehrlichen Gebieten testet.
Für die Schwanthalerhöhe arbeiten das Mobilitätsreferat und das Baureferat an verkehrlichen und planerischen Vorschlägen zur Neugestaltung des Straßenraums, zur Begrünung und zur Schaffung von Freiräumen. Der zuständige Bezirksausschuss und lokale Akteure werden eng in den Prozess eingebunden. Erste Analysen und Konzeptvorschläge sollen dem Stadtrat Anfang 2025 vorgelegt werden, bevor im Sommer desselben Jahres die Anwohner, Gewerbetreibenden und weitere Interessierte an den Planungen beteiligt werden.
Für das Nachbarschaftsviertel am Gärtnerplatz wird das Mobilitätsreferat verschiedene verkehrsplanerische Varianten ausarbeiten und diese dem Stadtrat zur weiteren Entscheidung vorlegen.
Bürgermeister Dominik Krause betont: „Mit den Nachbarschaftsvierteln erfüllen wir den Wunsch vieler Menschen nach mehr Grün, mehr Aufenthaltsmöglichkeiten und einer Verkehrsberuhigung. Es ist mir wichtig, bei einem solchen Eingriff die Anwohner*innen und die Gewerbetreibenden vor Ort eng einzubinden, um für eine hohe Akzeptanz zu sorgen.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel ergänzt: „Wir können die Superblocks nach spanischem Vorbild nicht eins zu eins in München nachahmen. Deshalb entwickeln wir unseren eigenen Münchner Weg, um Quartiere grüner und lebenswerter zu machen. Mit unserer Idee eines ‚Nachbarschaftsviertels‘ versuchen wir, in der dicht bebauten Stadt die Lebensqualität für die Anwohner*innen zu erhöhen.“