Der Landkreis Aichach-Friedberg liegt im östlichsten Teil des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Die geographische Lage ist geprägt durch seine Position östlich von Augsburg, wobei der Lech eine natürliche Grenze bildet. Die Paar, der bedeutendste Fluss des Landkreises, fließt von Südwesten nach Nordosten und durchquert mehrere Gemeinden, darunter Friedberg und Aichach. Mit einer Fläche von 780,23 km² und einer Einwohnerzahl von 138.607 (Stand: 31. Dezember 2023) hat der Landkreis eine Bevölkerungsdichte von 178 Einwohnern je km².
Die Höhenlage variiert zwischen 387 m ü. NHN im Donaumoos bei Pöttmes und 574 m bei Eresried im Südosten. Der Landkreis ist größtenteils ländlich geprägt, mit den größeren Städten und Gemeinden Friedberg, Aichach, Dasing, Mering und Kissing. Historisch bekannt als Wittelsbacher Land, liegt hier der Stammsitz des bayerischen Herrschergeschlechts der Wittelsbacher, dessen Spuren noch heute in Oberwittelsbach zu sehen sind.
Der Landkreis grenzt an die Landkreise Donau-Ries, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm, Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Augsburg sowie an die kreisfreie Stadt Augsburg. Archäologische Funde belegen eine Besiedlung seit mindestens zehntausend Jahren. In der Römerzeit war das Gebiet ein wichtiger Lieferant für die Hauptstadt der Provinz Raetien, Augusta Vindelicorum. Nach dem Ende der römischen Herrschaft besiedelten Alemannen und Bajuwaren das Gebiet.
Im Mittelalter errichteten die Grafen von Scheyern die Burg Wittelsbach, die später zerstört wurde. Die Burg Friedberg, erbaut im 13. Jahrhundert, diente als Zollstation und fiel ebenfalls im 16. Jahrhundert einem Brand zum Opfer. Der Landkreis war oft Schauplatz von Konflikten, etwa im Dreißigjährigen Krieg und in den Erbfolgekriegen.
Der heutige Landkreis entstand 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern und erhielt 1973 seinen jetzigen Namen. Aichach und Friedberg sind die zentralen Städte des Landkreises. Politisch wird der Landkreis von einem Kreistag und einem Landrat geführt, wobei Klaus Metzger (CSU) seit 2014 das Amt des Landrats innehat. Das Wappen des Landkreises symbolisiert die historische Verbindung zu den Wittelsbachern und zeigt unter anderem ein Eichenblatt und das Ulrichskreuz.
Der Dialekt in Aichach-Friedberg ist eine Mischung aus bairischen und schwäbischen Einflüssen, was zu einzigartigen sprachlichen Besonderheiten führt. Kulturell fühlen sich die Einwohner dem historischen Altbayern zugehörig, trotz der administrativen Zugehörigkeit zu Schwaben seit der Gebietsreform.
Der Landkreis pflegt zahlreiche Städte- und Gemeindepartnerschaften, unter anderem mit Orten in Frankreich, Österreich und Ungarn. Die Wirtschaft ist geprägt von mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben, wobei die zentrale Lage in der Wirtschaftsregion München-Augsburg-Ingolstadt einen wesentlichen Standortvorteil darstellt.
Sehenswürdigkeiten umfassen unter anderem das Kloster Maria Birnbaum, die Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg sowie mehrere Schlösser wie Schloss Blumenthal und Schloss Friedberg. Erholungsgebiete und Seen wie der Mandichosee und der Aindlinger Baggersee bieten zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.
Im Landkreis erscheint die "Aichacher Zeitung" als regionale Tageszeitung. Verkehrstechnisch ist der Landkreis gut angebunden durch die Bundesautobahn 8, die Bundesstraße 300 und das Bahnnetz, das sowohl den Nord- als auch den Südteil erschließt. Der Flugplatz Augsburg dient dem Flugverkehr. Die Verwaltung des Landkreises befindet sich in der Münchener Straße 9 in Aichach. Weitere Informationen sind auf der Website des Landratsamts unter www.lra-aic-fdb.de zu finden.