Empfehlungspapier zur verantwortungsvollen Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungsbereich
Die Taskforce „Künstliche Intelligenz im Bildungswesen“ hat ein umfassendes Empfehlungspapier vorgelegt, das konkrete Maßnahmen zur verantwortungsvollen Integration von KI in Schulen, Hochschulen und der Erwachsenenbildung in Nordrhein-Westfalen (NRW) enthält. Ziel ist es, die vorhandene wissenschaftliche Expertise in NRW optimal zu nutzen und den Dialog sowie die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsverwaltung zu stärken.
Vorschläge für den Schulbereich
Im Schulbereich empfiehlt die Taskforce, neue wissenschaftsbasierte Fortbildungsformate zu entwickeln, die Grundkenntnisse der KI vermitteln und Lehrkräfte, Fachleitungen sowie Digitalisierungsbeauftragte weiterqualifizieren. Zudem sollen Unterrichtsmaterialien bereitgestellt und innovative Prüfungsformate für die KI-unterstützte Bewertung von Lernleistungen und Kompetenzen entwickelt und erprobt werden.
Empfehlungen für den Hochschulbereich
Für den Hochschulbereich wird der Ausbau von Fortbildungsangeboten im KI-Bereich, insbesondere für Hochschuldidaktiker*innen, empfohlen. Zusätzlich sollen Prototypen digitaler Lernumgebungen entwickelt und gemeinsame Zugangsmöglichkeiten für KI-Systeme bereitgestellt werden, inklusive ausgewählter kommerzieller Anwendungen im Rahmen von Landeslösungen. Eine Bündelung der Expertise soll den Aufbau einer Open-Source-Infrastruktur fördern.
Maßnahmen für die Erwachsenenbildung
Die Erwachsenenbildung steht vor der Herausforderung der Heterogenität der Lernenden und Lehrenden. Die Taskforce empfiehlt daher, die spezifischen Bedarfe der Zielgruppen zu ermitteln und angepasste Weiterbildungen sowie Fortbildungen zu entwickeln und umzusetzen. Weiterhin sollen Weiterbildungseinrichtungen mit moderner digitaler Infrastruktur ausgestattet werden.
Fokus auf ethischen Einsatz von KI
Ina Brandes, Wissenschaftsministerin des Landes NRW, betonte die Bedeutung ethischer Überlegungen bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI: „Ich bin sicher, KI wird uns in vielen Bereichen helfen, das Leben der Menschen angenehmer und besser zu machen – auch mit neuen effizienten Lehr- und Lernmethoden. Gleichzeitig geht die rasante Entwicklung der KI mit ethischen Herausforderungen einher. Auch deshalb investieren wir als Land Nordrhein-Westfalen in die KI-Forschung, um ein Gegengewicht zu den amerikanischen Großkonzernen zu schaffen, für die ethische Erwägungen nicht im Vordergrund stehen.“
Prof. Emmanuel Müller, Direktor des Research Center Trustworthy Data Science and Security und Professor an der Fakultät für Informatik der TU Dortmund, unterstrich die Notwendigkeit einer breiten Bildung und Ausbildung in KI, um diese in der Gesellschaft kritisch hinterfragen und diskutieren zu können.
JProf. Eva Schmidt vom Institut für Philosophie und Politikwissenschaft der TU Dortmund, hob die Bedeutung philosophischer und ethischer Aspekte hervor: „Besonders wichtig war es mir beim Entwickeln des Empfehlungspapiers, philosophische und ethische Aspekte einzubringen. Denn auch im Bildungskontext müssen wir sicherstellen, dass Aspekte wie Vertrauenswürdigkeit und Fairness von KI-Systemen berücksichtigt werden.“
Über die Taskforce „Künstliche Intelligenz im Bildungswesen“
Die Taskforce besteht aus Wissenschaftlerinnen der Bildungs- und Sozialwissenschaften sowie der Informatik, Vertreterinnen der zuständigen Landesministerien, der Landesverwaltung und der Bildungspraxis. Zu ihren Mitgliedern gehören unter anderem das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sowie das Research Center Trustworthy Data Science and Security, an denen die TU Dortmund beteiligt ist.
Kompetenznetzwerk „KI in der Bildung“
Eine zentrale Empfehlung des Papiers ist die Gründung und Förderung eines Kompetenznetzwerks „KI in der Bildung“, das die wissenschaftliche Expertise in NRW einbindet und die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsverwaltung institutionalisiert. Dieses Netzwerk soll als zentrale Plattform für den Austausch und die Entwicklung von Best Practices dienen.
Quelle Pressemitteilung: