Paradiesvögel faszinieren durch ihr farbenprächtiges Gefieder und beeindruckende Tänze. Ein internationales Forschungsteam hat nun herausgefunden, dass manche dieser Vögel hybride Nachkommen aus verschiedenen Arten sind, was ihr einzigartiges Aussehen erklärt. Unter der Leitung des Schwedischen Naturkundemuseums und des Museums für Naturkunde Berlin wurden die Genome fast aller Paradiesvogelarten untersucht.
Die Studien zeigten, dass diese Hybriden nicht nur durch einmalige Kreuzungen entstehen, sondern auch durch mehrfache Rückkreuzungen zwischen den Arten. Überraschenderweise können diese hybriden Vögel fruchtbar sein und so genetisches Material zwischen Arten übertragen. Dies deutet auf wiederholte Hybridisierung in der Evolutionsgeschichte der Paradiesvögel hin.
Dr. Mozes Blom vom Museum für Naturkunde Berlin erklärt, dass diese Erkenntnisse die evolutionären Konsequenzen der Hybridisierung in Gruppen mit starker sexueller Selektion beleuchten. Es bleibt jedoch offen, warum Weibchen gelegentlich die „falschen“ Männchen wählen und welche Funktionen die geteilten Gene haben.
Die Forschungsergebnisse wurden in den Fachzeitschriften Evolution Letters und iScience veröffentlicht und werfen ein neues Licht auf die Rolle der Hybridisierung in der Evolution der Paradiesvögel.
Publikationen:
- Filip Thörn et al., Evolution Letters, 2024. DOI: 10.1093/evlett/qrae023
- Mozes P K Blom et al., iScience, 2024. DOI: 10.1016/j.isci.2024.110300