Kampf gegen invasive Flusskrebse in Bayern: Ein schwieriger Balanceakt

Oberbayern, Juli 2024 - In einem kleinen Wiesenbach in Oberbayern untersuchen Jeremy Hübner und Christoph Graf vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) den Bestand heimischer Steinkrebse. Die Enttäuschung ist groß, als sich erneut ein Signalkrebs in der Reuse befindet. Diese invasive Art aus Amerika stellt mittlerweile 70 Prozent der Meldungen nicht-heimischer Krebse in Bayern dar und gefährdet die heimischen Flusskrebsbestände massiv.

Bedrohung der heimischen Arten In Bayern gab es ursprünglich nur den Edelkrebs und den Steinkrebs, doch beide Arten sind durch die Ausbreitung invasiver Krebse wie dem Signalkrebs, Kamberkrebs, Roten Amerikanischen Sumpfkrebs und Marmorkrebs stark bedroht. Diese gebietsfremden Arten sind nicht nur konkurrenzstärker, sondern tragen auch die tödliche Krebspest, gegen die heimische Krebse keine Immunität besitzen.

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen Das LfU setzt auf Artenhilfsprojekte und die Installation von Krebssperren, um die Ausbreitung der invasiven Arten zu stoppen. Diese Maßnahmen verhindern, dass die invasiven Krebse flussaufwärts in neue Regionen vordringen. Christoph Graf und Jeremy Hübner planen, in den nächsten Jahren 50 solcher Sperren zu installieren.

Probleme bei der Artbestimmung Ein weiteres Problem ist die Verwechslung der heimischen und invasiven Krebse, was zu versehentlichen Aussetzungen der falschen Arten führt. So wurden im Bächlein Urtel in Grafing irrtümlich invasive Signalkrebse wiederangesiedelt, die nun den heimischen Arten und anderen Bachbewohnern schaden.

Wiederansiedelung heimischer Arten In der Teich- und Fischzuchtanlage des LfU in Wielenbach werden Edelkrebse und Steinkrebse für Wiederansiedelungszwecke gezüchtet. Dieses Programm soll vor allem dem Steinkrebs in den Bachoberläufen helfen, sich wieder zu etablieren.

Bürgerbeteiligung Die Bevölkerung kann durch das Melden von Flusskrebssichtungen zum Schutz der heimischen Arten beitragen. Sichtungen können per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gemeldet werden, und auf der LfU-Homepage gibt es ein entsprechendes Meldeformular sowie Steckbriefe zu den in Bayern verbreiteten Krebsarten.

Weitere Informationen und das Meldeformular finden Sie hier.

Quelle Pressemitteilung:

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